Die Daldruper Schulen

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In Daldrup gibt, bzw. gab es drei Gebäude, die den Namen Schule tragen oder trugen. 

Zum einen gab es die alte Daldruper Schule, deren Existens jüngeren Generationen vermutlich gar nicht mehr bekannt sein dürfte, vielleicht sollten wir sie die "ganz alte Schule" nennen. Ihre Spuren lassen sich bis 1772 zurückverfolgen.

Es folgte eine neue Schule, die ihre Pforten 1836 eröffnete. Somit kann man sie heute nicht als wirklich neue Schule bezeichnen. Im Sprachgebrauch heißt auch sie die "alte Daldruper Schule". 

Den Begriff "Neue Schule" kennen die meisten im Zusammenhang mit der Jugendbildungsstätte der Pfadfinderinnen St. Georg Daldrup 94, auch genannt "Baustelle". Doch gehen wir jetzt mal chronologisch vor:

Laut Aufzeichnungen Bielefelds ging die Gründungszeit der ersten Daldruper Schule ungefähr auf das Jahr 1790 zurück. Diese erste Schule lag im südöstlichen Teil Daldrups, der "Daldruper Stiege", nahe der Grenze zu Lüdinghausen. Das Grundstück wurde später von Große Daldrup zugekauft. Bei meinen Recherchen stieß ich jedoch auf Unterlagen aus dem Jahre 1772. Demnach gab es bereits in diesem Jahr eine Schule in Daldrup.

Die Unterlagen aus dem Stadtarchiv beurkunden eine Überprüfung des Lehrers Gerhard Frieling. Er war 48 Jahre alt und unterrichtete 13 Buben und 10 Mädchen. In dem Test wurden seine Fähigkeiten in lateinischer Schrift und anderen Bereichen überprüft. Im Stadtarchiv findet sich noch der Überprüfungstext, den der Schulmeister mit Johan Gerhard Frielinck unterschrieb.

In der gleichen Akte  ( A/254 ) findet sich auch eine Provencialverordnung vom 7. August 1782 die Landschulen betreffend:

 "Von Gottes Gnaden Wir Maximilian Friderich, Erzbischof zu Köln, des heiligen röm. Reiches durch Italien, Erzkanzler und Ruhrfürst, Legatus Natus des heil. apostolischen Stuhls zu Rom, Bischof zu Münster, in Westphalen und zu engeren Herzog, Burggraf zum Stromberg, Graf zu Königsegg-Rottenfels, Herr zu Odenkirchen, Borkelohe, Werth, Nulendorf und Stauffen, u. u. ... Thun kund, und fügen hiermit zu wissen...."

Es würde zu weit gehen den Text hier komplett wieder zu geben, doch den Kerninhalt (Auszug Originaltexte) will ich nicht vorenthalten:

In Zukunft soll niemand zum Landschulmeister angenommen werden, wenn er nicht vorher über seine Fähigkeit von der Kommission geprüft ist.

Die geprüfte und fähig gefundenen Schulmeister erhalten eine Zulage aus extraorbinairen Kirchspielsmitteln.

Obbesagte Zulage ist extraordinariis zu zahlen, allenfalls dazu ein anderer Fond ausfindig zu machen.

Wie das rückständige Schulgeld beizutreiben sei...

Zuvorderst sollen die Schulmeister, welche sich obgedachter  Zulage theilhaftig machen wollen, von der Kommission examiniert, und geprüft werden.

Mit dem General-Examen aller Schulmeister ist einsweilig noch anzustehen.

Die Kinder der Armen müssen in einvermeldeten Fällen unentgeldlich unterwiesen werden.

Von der Pflicht der Pfarrer dem Schulwesen in Aufsicht der Schulmeister

Was die Schulmeister den Kindern lehren und dass sie dieselbe in Klassen arbeiten sollen:

Nach einer guten Art den Schulkindern Buchstabieren beibringen

Ihnen das Lesen deutlich, und nach der Interpunktion zu lehren

Sie in den Zügen der Buchstabenschreibung, dann in einer guten Handschrift in         deutsch- und lateinischen Buchstaben wohl zu unterrichten

In dem katholischen Katechismus und in der Sittenlehre gut und sachlich unter-      weisen

Von der Rechenkunst die so genannten vier  Spcies nebst der Regel de Tri lehren,         und

Sie in Abfassung eines teutschen Briefes, einer Rechnung und Quittung, obsonsten     dienlichen Auffsatzes unterweisen zu müssen

Dieser Auszug verdeutlicht vielleicht die damalige Situation an den Landschulen. Es ist für mich faszinierend gewesen, dass es bereits damals klare Regeln und Qualitätskontrollen im Schulwesen gab. Die Lehrer wurden vor Ort über die Pfarrer kontrolliert, die Lehrer selbst mussten Examen ablegen um ihre Fähigkeiten zu beweisen. 

Zwischen Gründung und Verkauf der ganz alten Schule lagen laut Bielefeld 46 Jahre und so sah die erste Schule Daldrups viele Lehrer. Einer der ersten Lehrer war Herr Rawe. Wie zu dieser zeit üblich mussten sich die Lehrer ein Zubrot verdienen um über die Runden zukommen. Da die Schule keine Lehrerwohnung enthielt, nahmen die Lehrer Kost und Logis bei Kolon Große Daldrup, dessen Besitzung in der Nähe lagen. Zur Gehaltsaufbesserung ging es dann im Sommer zur Ernte mit aufs Feld oder zum Dreschen.

Diese erste Schule beherbergte laut Bielefeld nur ungefähr 40 bis 50 schulpflichtige Daldruper Kinder. Da die Nachbarbauerschaft Rödder ihre Kinder aber nicht mehr bis nach Dernekamp zur Schule schicken wollte, kam es zur Überlegung einen neuen Schulstandort zu finden, der von beiden Bauerschaften aus gut erreicht werden kann. Für den Neubau taten sich also Rödder und Daldrup zusammen und kauften aus der Mark ca. 9 Morgen Heidebodenfläche, während das alte Gebäude an Große Daldrup verkauft wurde.

Im Stadtarchiv fand sich ein umfangreiches Schülerverzeichnis aus den Jahrgängen 1872 bis 1912. Die Listen finden sich hinter diesem Link

Der Schulkomplex mit angeschlossener Lehrerwohnung wurde dann im Herbst 1836 bezogen. Erster Lehrer an der neuen Schule war Herr Frommelt, der dort bis zu seinem Tode unterrichtete. Der Standort der neuen Schule lag nahe des Grenzgebietes zwischen den beiden Bauerschaften an der B..... Da nun auch die Dernekämper Schule überfüllt war, wurden viele der Kinder auch in die Daldruper Schule geschickt. Seit diesem Zeitpunkt kamen Schüler aus Dernekamp, Daldrup und Rödder in diese Schule.